Totschnig fordert Überarbeitung von EU-Regelung zu Wölfen

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat eine Überarbeitung der EU-Regelung zu Wölfen gefordert. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) biete zwar die Möglichkeit, Problemwölfe „zu entnehmen“, aber in der „Vollziehung dieser Ausnahmebestände“ gebe es Probleme, kritisierte Totschnig am Rande eines Treffens mit seinen EU-Amtskolleginnen und -Amtskollegen in Brüssel. Der Vollzugsspielraum sei in der EU-Regelung „zu eng definiert“.

So sei der Nachweis, dass es sich bei einem Wolf tatsächlich, um einen „Problemwolf“ handelt, „extrem schwierig“, erklärte der ÖVP-Politiker weiter. Zudem gebe es nicht die Möglichkeit, Wölfe präventiv zu „entnehmen“, sondern es müssten Risse durch den fraglichen Wolf nachgewiesen werden. In Österreich liegt der Vollzug der EU-Richtlinie bei den Ländern. Gegen Abschussbescheide können Beschwerden eingelegt – wie das derzeit in Tirol der Fall ist – und somit auch gestoppt werden.

Rund 30 Wölfe in Österreich

Totschnig fordert außerdem ein europaweites Monitoring, „damit wir wissen, wie groß die Population tatsächlich ist“. Das soll eine EU-weite Bestandsregulierung ermöglichen, die es bereits in einzelnen EU-Staaten wie in Frankreich und Schweden gibt.

Hierzulande wurden laut dem „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“ dieses Jahr 31 Wolfsindividuen nachgewiesen – Tendenz steigend. Gerissen wurden demnach heuer insgesamt 489 Schafe und Ziegen sowie ein Rind. Laut Landwirtschaftsministerium gab es 2021 rund 680 Risse von Nutztieren und 2020 rund 330 Risse. In Europa liegt die Zahl der Wölfe bei schätzungsweise 17.000.