Ministerspekulationen in Italien: Salvini könnte leer ausgehen

Zwei Tage nach der Parlamentswahl in Italien wird spekuliert, wer in der künftigen Regierung welchen Ministerposten erhalten könnte. Einer der prominentesten Verbündeten der Chefin der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (FdI) und Anführerin der Rechtskoalition, Giorgia Meloni, könnte bei der Verteilung der Schlüsselposten leer ausgehen: Lega-Chef Matteo Salvini.

Zumindest dürfte der Chef der rechtspopulistischen Partei nicht seinen früheren Posten als Innenminister wiederbekommen, wie die Tageszeitungen „La Repubblica“ und „Corriere della Sera“ heute übereinstimmend berichteten.

Aus Melonis Sicht komme das Innenministerium für Salvini nicht infrage, weil er sich im Fall des Seenotrettungsschiffs „Open Arms“ wegen Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauchs vor Gericht verantworten muss. Staatspräsident Sergio Mattarella könnte Einwände haben, berichtete „La Repubblica“.

Das Bündnis um FdI hatte bei der Wahl am Sonntag gewonnen. Es hat auch die nötige Mehrheit im Parlament, um zu regieren. Die Postfaschisten wurden die stärkste Kraft, die Lega und die konservative Forza Italia rutschten in der Wählergunst ab. FdI-Chefin Meloni wird deshalb als künftige Regierungschefin gehandelt.