Hofburg-Wahl: Wlazny erklärt seine Eignung für das Amt

Im ZIB2-Interview zur Hofburg-Wahl hat Dominik Wlazny (Bierpartei) gestern seine Unabhängigkeit betont, das unterscheide ihn auch von Amtsinhaber Alexander Van der Bellen. Er sei einer, der „relativ unverbraucht“ seine politische Tätigkeit (im Wiener Gemeinderat) ausführe, so Wlazny, der auf „Erfahrungswerte aus dem nicht politischen Raum“ verwies. Auch habe er als Bezirksrat und Parteigründer politische Erfahrung. Alle diese verschiedenen Tätigkeiten „kumuliert“ ergäben seine Eignung für das Amt.

Eignungstest für Minister

Beim Aufkommen des „Ibiza“-Skandals hätte er wohl ähnlich gehandelt wie Van der Bellen, so Wlazny, der auf Nachfrage angab, den Amtsinhaber bei den vergangenen Wahlen gewählt zu haben. Van der Bellen sei Kandidat einer Regierungspartei. Auf Nachfrage, wonach ja er auch einer Partei angehöre, sagte Wlazny, dass man „nicht Erbsen mit Melonen vergleichen“ könne. Darüber hinaus gab Wlazny an, dass das Ministeramt einen Eignungstest bedinge. Auf die Frage, wer von den aktuellen Ministern einen Eignungstest nicht bestehen würde, ließ er sich zunächst nicht ein.

Wlazny (Bierpartei) über seine Kandidatur

Um dann doch einen Namen zu nennen: So wäre ein Eignungstest beim derzeitigen Innenminister Gerhard Karner (ÖVP, „wenn er der Schirmherr des Dollfuß-Museums ist“), wohl zum Ergebnis gekommen, dass eine andere Person wohl besser geeignet sei. Generell stoße ihm sauer auf, dass sich Bundesländer Ministerinnen und Minister wünschen würden. Kompetenz sei wichtig, wenn man sich das vorher genau anschaue, dann erspare man sich die ein oder andere Angelobung.

„Natürlich habe ich einmal einen Joint geraucht“

Angesprochen auf ein altes Posting mit dem Slogan „Gras zum Bier – Gönn es Dir“ sagte Wlazny, dass er diesen Slogan in seiner Rolle als Kunstfigur Marco Pogo wohl noch einmal posten würde. Als Präsidentschaftskandidat würde er es wohl nicht noch einmal machen, so Wlazny.

Gefragt, ob er einmal einen Joint geraucht habe, sagte er: „Natürlich habe ich einmal einen Joint geraucht“ bzw. auf Nachfrage: „Oder vielleicht auch zweimal.“ Es gebe Themen, die viel zu wenig diskutiert werden, weswegen sein Motto „Red ma drüber“ sei. Als „Probelauf“ für seine Partei für ein Antreten bei der Nationalratswahl sei seine Kandidatur nicht zu verstehen. Dass viele Themen, die er anspreche, nicht in die Kompetenz des Bundespräsidenten fallen, dementierte er nicht. Trotzdem könne man darüber reden, so Wlazny sinngemäß.

Hoffen auf Stichwahl

Bei der Abschiebung der damals zwölfjährigen Tina habe Van der Bellen keine klaren Worte gefunden. Konfrontiert mit dem damaligen Statement Van der Bellens brachte Walzny vor, das Statement „nicht im Kopf gehabt“ zu haben. Generell würde er auch als Präsident demonstrieren, auch könne er sich vorstellen, einmal bei einem Klimastreik dabei zu sein – eine Straße wolle er dabei allerdings nicht blockieren, wie er auf Nachfrage angab.

Dass mit seinem Antreten etwa Van der Bellen Stimmen weggenommen würden und es damit vielleicht zu einer Stichwahl zwischen dem Amtsinhaber und FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz komme, ließ er nicht gelten („eine Mär“). „Die Stimmen gehören den Leuten“, so Wlazny, der hofft, in die Stichwahl zu kommen.