Iranische Streitkräfte haben im Irak nach kurdischen Angaben Gebäude mehrerer kurdischer Gruppen mit Raketen und Drohnen angegriffen. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden, berichtete die Nachrichtenseite Rudaw heute. Nach iranischen Angaben war es der dritte Angriff in der Region innerhalb von fünf Tagen auf Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen, wie die Nachrichtenagentur Tasnim bekanntgab.
Eine mit Sprengstoff beladene Drohne habe das Gebäude der Kurdischen Demokratischen Partei des Iran (KDPI) in der Provinz Erbil angegriffen, berichtete die Nachrichtenseite Kurdistan24.net. Die KDPI bestätigte den Angriff auf Twitter. Mindestens neun Drohnen hätten zudem Gebäude der linken Kurdenpartei Komala in der Provinz Sulaimanija angegriffen.
Der Vorsitzende der Kurdischen Freiheitspartei (PAK) sprach außerdem von Drohnen- und Raketenangriffen auf die PAK-Zentrale, wobei in Erbil sechs Menschen ums Leben gekommen seien. Auch die Partei für ein Freies Leben in Kurdistan (PJAK) soll angegriffen worden sein. Medien verbreiteten Videos von Raketen am Himmel und Rauchwolken kurz nach den Angriffen.
Schon am Samstag und Montag hatten die iranischen Revolutionsgarden kurdische Stützpunkte angegriffen und das als „legitime Reaktion“ auf vorherige Angriffe kurdischer Gruppen auf iranische Militärbasen im Grenzgebiet gerechtfertigt. Der iranische Innenminister Ahmad Wahidi hatte einigen kurdischen Gruppen zudem vorgeworfen, an den regierungskritischen Protesten der vergangenen Tage im Iran beteiligt zu sein.