Hurrikan „Ian“ traf auf Westküste Floridas

Der gefährliche Hurrikan „Ian“ ist an der Westküste des US-Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Das Zentrum des Wirbelsturms der Stärke vier von fünf traf nahe der Stadt Cape Coral auf die Küste, wie das US-Hurrikanzentrum heute mitteilte.

Es handelt sich um einen „extrem gefährlichen Hurrikan“, der zu meterhohen Sturmfluten, Überschwemmungen und heftigen Regenfällen führen dürfte.

Geschwindigkeiten bis zu 240 km/h

„Ian“ hatte über dem Golf von Mexiko an Kraft zugenommen und lag mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 km/h nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie.

sturm wütet auf Parkplatz in Florida
Reuters/Steve Nesius

Für 2,5 Millionen Menschen in der Region galten Evakuierungsanweisungen. Erste Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zeigten im Bereich der Städte Fort Myers Beach, Cape Coral und Naples bereits heftige – teils meterhohe – Überschwemmungen. Rund 800.000 Haushalte in Florida waren bereits ohne Strom, wie die Website Poweroutage zeigte.

Gouverneur Ron DeSantis sagte, die Behörden stünden für Bergungs- und Reparaturarbeiten bereit, sobald das Wetter diese zulasse. Auf Twitter schrieb er, rund 7.000 Soldaten der Nationalgarde und 179 Flugzeuge oder Hubschrauber stünden bereit. Zudem hielten sich bereits mehr als 40.000 Monteure der Versorgungsunternehmen bereit, um Stromleitungen zu reparieren.

Dem US-Hurrikanzentrum zufolge können Stromausfälle infolge der „katastrophalen Schäden“ eines Hurrikans der Kategorie vier Wochen oder Monate anhalten, ganze Landstriche könnten unbewohnbar sein.

Verteidigungsministerium aktiviert Nationalgarde

Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es, Florida habe Soldaten und Ausrüstung an Stützpunkten im ganzen Bundesstaat positioniert, um sie für einen Einsatz in den vom Sturm betroffenen Gebieten vorzubereiten, so ein Sprecher des Ministeriums in Washington. Die Nationalgarde könne sich beispielsweise um die Räumung von Straßen kümmern und bei Such- und Rettungsaktionen helfen.

Warnung von Biden

US-Präsident Joe Biden betonte, die Regierung stehe bereit, Behörden in Florida und den betroffenen Kommunen jede mögliche Hilfe zu leisten – vor dem Sturm, währenddessen und für den nötigen Aufbau danach.

Er mahnte, der Hurrikan sei lebensgefährlich. Biden forderte die Anrainer der betroffenen Gebiete auf, den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen.

Boot vor Küste untergegangen, 23 vermisst

Nach dem Untergang eines Bootes vor der Küste Floridas suchen Rettungskräfte unterdessen nach 23 vermissten Migranten. Wie der US-Grenzschutz mitteilte, wurde der Rettungseinsatz ausgelöst, als vier Kubaner schwimmend auf der zu den Florida Keys gehörenden Insel Stock Island ankamen. Ihr Boot sei wegen schlechten Wetters gesunken, berichtete ein Grenzschutzbeamter per Twitter.