Hurrikan „Ian“ über Florida herabgestuft

Hurrikan „Ian“ hat sich auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida abgeschwächt. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde habe „Ian“ inzwischen die niedrigste Stärke eins von fünf, teilte das US-Hurrikanzentrum (NHC) gestern am späten Abend (Ortszeit) mit. Als Wirbelsturm der Kategorie vier hatte „Ian“ am Nachmittag die Westküste Floridas getroffen und heftige Winde, Regen und Sturmfluten gebracht.

Trotz Abschwächung war auf seinem Weg ein mehr als hundert Kilometer breiter Landstreifen heftigen Unwettern ausgesetzt. In der Nacht auf heute befand sich der Sturm den Fachleuten zufolge rund 110 Kilometer südlich von Orlando.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Regen durch Straßen peitschte, von Autos nur die Dächer aus den Fluten herausragten und Trümmer durch die Luft flogen. „Ian“ dürfte in die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

1,6 Mio. Haushalte ohne Strom

Einwohner waren zuvor eindringlich gewarnt worden, auch heute Früh nicht ihre Häuser zu verlassen, um etwa die Schäden zu begutachten. Auch wenn der Wirbelsturm abziehe, bestehe weiter Gefahr durch Trümmer, kaputte Stromleitungen und dergleichen. Für rund 2,5 Millionen Menschen in der Region galten Evakuierungsanweisungen. Einige von ihnen entschlossen sich trotzdem, in ihren Häusern zu bleiben.

Rund 1,6 Millionen Haushalte waren ohne Strom, wie die Website Poweroutage zeigte. Die Behörden rechneten mit schweren Schäden an Infrastruktur und Kommunikationsleitungen. Das Ausmaß der Zerstörung dürfte erst mit Sonnenaufgang klarer werden.

NHC-Direktor Ken Graham betonte, es werde nach dem Eintreffen an Land vermutlich 24 Stunden dauern, bis der Wirbelsturm über Florida hinweggezogen sei. Das bedeute 24 Stunden heftiger Regenfälle. Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA sagte, die voraussichtlich von dem Sturm betroffene Region habe seit rund 100 Jahren keinen solchen Hurrikan mehr erlebt.