Barbados erhält als erstes Land Geld aus IWF-Klimafonds

Barbados soll als erstes Land der Welt Gelder aus einem neuen Sonderfonds des Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten, mit dem ärmere Länder bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels unterstützt werden sollen. Wie der IWF gestern in Washington mitteilte, soll der Inselstaat 183 Millionen Dollar (190 Mio. Euro) aus dem Fonds erhalten.

Der IWF wolle die Finanzmittel bereitstellen, um Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels in dem Karibik-Staat zu unterstützen, erklärte der Leiter einer IWF-Delegation in Barbados, Bert van Selm. Unterstützt werden solle auch das „ehrgeizige Ziel“ des Landes, „bis 2030 den Übergang zu einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft zu schaffen“.

Die IWF-Spitze muss der Einigung noch zustimmen. Zudem muss Barbados laut den Bedingungen des Sonderfonds noch ein klassisches Kreditprogramm aushandeln. Barbados hat laut IWF ein dreijähriges Hilfsprogramm in Höhe von 110 Millionen Dollar beantragt.

Karibik-Insel Bonaire will Niederlande klagen

Bewohner und Bewohnerinnen der Karibik-Insel Bonaire wollen die niederländische Regierung vor Gericht dazu zwingen, sie vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen. Wie die Umweltorganisation Greenpeace gestern mitteilte, soll die Klage noch in diesem Jahr vor einem Gericht in Den Haag eingereicht werden.

Die Kläger berufen sich auf eine Studie von Greenpeace und der Vrije Universiteit Amsterdam, der zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts ein Fünftel von Bonaire im Meer versinken könnte.

„Wir hoffen, die niederländische Regierung dazu zwingen zu können, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Menschen auf Bonaire vor den Folgen des Klimawandels zu schützen“, sagte die Greenpeace-Expertin für Klima, Faiza Oulahsen. Bonaire gehört geografisch zu den Kleinen Antillen. Politisch ist die Ex-Kolonie seit 2010 eine Besondere Gemeinde der Niederlande.