Kroatien: Neuer Vorstand bei INA nach Korruptionsaffäre

Im kroatisch-ungarischen Öl- und Gaskonzern INA ist infolge einer Korruptionsaffäre, in der ein Abteilungsleiter mit dubiosen Gasgeschäften mehr als 130 Mio. Euro entwendet haben soll, die komplette Geschäftsführung ausgewechselt worden. Der sechsköpfige Vorstand, der aus drei ungarischen und drei kroatischen Mitgliedern besteht, sei gestern neubestellt worden, berichteten kroatische Medien.

Der Aufsichtsrat bestellte auf Vorschlag des ungarischen Mineralölkonzerns MOL, Mehrheitsaktionär von INA, Peter Ratatics zum neuen Vorstandschef. Ratatics, der von 2011 bis 2018 bereits Vorstandsmitglied bei INA war, wechselt aus der MOL-Gruppe in Ungarn nach Kroatien. Auch die beiden neuen ungarischen Vorstände, Berislav Gaso und Krisztian Pulay, die ebenfalls aus der MOL-Gruppe in den Vorstand einziehen, arbeiteten schon bei INA.

Drei kroatische Vorstände in dem teilstaatlichen Konzern, Miroslav Skalicki, Hrvoje Simovic und Marin Zovko, wurden auf Vorschlag der Regierung interimistisch bestellt. Ihre Amtszeit soll sechs Monate dauern, bis eine Ausschreibung für die Postenbesetzung durchgeführt wird, hieß es. MOL ist mit 49,1 Prozent der größte Aktionär von INA, der kroatische Staat hält 44,8 Prozent.