Beamte fordern Gehaltsverhandlungen

Nach den Metallern steigen auch die Beamten für ihre Gehaltserhöhung in den Ring. In einem Brief an den für die Beamten zuständigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ersucht der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Norbert Schnedl, um die Aufnahme von Verhandlungen. Im Gegensatz zu den Metallern, die bereits eine Forderung von 10,6 Prozent auf den Tisch gelegt haben, nennt Schnedl noch keine konkrete Zahl.

Gefordert werden in dem auch an Bundeskanzler Karl Nehammer und Finanzminister Magnus Brunner (beide ÖVP) adressierten Brief aber eine „nachhaltige Erhöhung“ der Gehälter und eine „dauerhafte Sicherung und Steigerung der Kaufkraft für alle öffentlich Bediensteten“.

Als Basis für die Verhandlungen will die GÖD neben der außer Streit zu stellenden Inflation und des Wirtschaftswachstums auch den „enormen Belastungsanstieg durch mehrere zu bewältigende Krisen“ nehmen. Konkret angeführt werden in diesem Zusammenhang die Folgen der CoV-Pandemie und des Ukraine-Krieges, aber auch die „noch nie dagewesene Anzahl an Volksbegehren, die zu organisierenden Gemeinderats-, Landtags- und die Bundespräsidentenwahl(en)“.

Auch Gemeindebedienstete sollen einbezogen werden

Außerdem führt die Gewerkschaft ins Treffen, dass neben dem deutlichen Anstieg der zu bewältigenden Aufgaben auch die Personalnot in allen Bereichen dazu führe, dass die Belastungen für die Beschäftigten immer größer werden.

In dem Brief an die Regierung ersucht die GÖD, die Verhandlungen so aufzunehmen, dass das geplante Gehaltsabkommen mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten kann. Weiters wird ersucht, zu den Verhandlungen auch die Vertreter der Länder, des Städte- und Gemeindebundes sowie seitens der Arbeitnehmer auch die für die Gemeindebediensteten zuständige Gewerkschaft Younion einzuladen, weil die Gehaltserhöhungen für die Bundesbediensteten in der Regel auch von den Ländern und Gemeinden nachvollzogen werden.

Das Beamtenministerium bestätigte auf Anfrage der APA den Erhalt des Briefes. „Konkrete Termine zur Aufnahme der Gehaltsverhandlung werden vereinbart“, hieß es aus dem Büro Koglers, ohne auf Inhalte einzugehen.