Irak: Tausende gehen zu Jahrestag von Protesten auf die Straße

Im Irak sind heute Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um den dritten Jahrestag landesweiter Proteste gegen die im Land herrschende Korruption zu begehen. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, skandierten zum Großteil sehr junge Demonstrierende: „Das Volk fordert den Sturz des Regimes“.

Tausende sammelten sich dem Bericht zufolge auf dem Tahrir-Platz in Bagdad. Es kam zu Handgemengen zwischen Sicherheitskräften und Protestierenden, bei denen Dutzende Menschen verletzt wurden.

„Alle Brücken und Straßen sind gesperrt, weil die Behörden Angst vor den Protestierenden haben“, sagte Aktivist Ali al-Habib. Er verurteilte „interne Machtkämpfe in der politischen Klasse, die den Willen des Volks komplett ignoriert“. Die Ordnungskräfte feuerten Tränengas ab, um die Menschenmenge vom Eindringen in die hochgesicherte Grüne Zone mit ihren staatlichen Institutionen und Botschaften abzuhalten. Protestierende hatten die Umgebung vor Kurzem wochenlang besetzt.

Der Irak steckt seit Langem in einer politischen Krise. Seit der Parlamentswahl vergangenen Oktober konnte noch keine neue Regierung gebildet werden. Das ölreiche, aber von Krieg verwüstete Land kämpft zudem mit schweren Umwelt- und Wirtschaftskrisen.