Gebeine aus NHM in Neuseeland eingetroffen

Die vergangenen Dienstag vom Naturhistorischen Museum in Wien (NHM) nach jahrzehntelangen Verhandlungen verschickten menschlichen Überreste von Maori und Moriori sind in Neuseeland eingetroffen. Sie befinden sich nun im Nationalmuseum Te Papa in der Hauptstadt Wellington. Mehrere hundert Personen versammelten sich dort im Rahmen einer Prozession, bei der die Rückkehr der einst geraubten Knochen mit Gesang und Reden bedacht wurde.

Im 19. Jahrhundert gelangten die Überreste von Kindern, Jugendlichen, Männern und Frauen der Völker der Maori und Moriori von Aotearoa (die Maori-Bezeichnung für Neuseeland) und Rekohu – vulgo Chathaminseln – durch Tausch, Handel und als Geschenke in die osteologische Sammlung des NHM.

Zusammenarbeit bei Herkunftsforschung

Die Chathaminseln liegen südöstlich der neuseeländischen Nordinsel. Die Inselgruppe war über Jahrhunderte von den Moriori besiedelt, ehe sie Mitte des 19. Jahrhunderts von Maori-Stämmen angegriffen wurden.

Neue Herkunftsforschungen legen nahe, dass die Gebeine der beiden Völker damals ohne Erlaubnis exhumiert wurden. Es handelt sich dabei um 27 Schädel, 20 Schädeldächer sowie 15 lose Unterkiefer und Oberkieferfragmente. An der Herkunftsforschung beteiligt waren Wissenschaftler und Studenten des Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington und des Department für Anthropologie des NHM.