Junta-Chef nach Putsch in Burkina Faso zum Rücktritt bereit

Nach dem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso hat sich der abgesetzte Chef der Militärjunta, Paul-Henri Sandaogo Damiba, zum Rücktritt bereiterklärt. Nach Vermittlungen zwischen Damiba und dem neuen selbst ernannten Machthaber Ibrahim Traore habe „Damiba selbst seinen Rücktritt angeboten, um Konfrontationen mit schwerwiegenden (…) Folgen zu vermeiden“, erklärten führende Religions- und Kommunenvertreter des Landes gestern.

Weder Traore noch der gestürzte Damiba waren bei der Pressekonferenz anwesend. Wo sich Damiba aufhielt, blieb weiter unklar. Er hatte im Jänner die Macht in dem armen Sahelstaat mit rund 21 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen an sich gerissen.

„Sieben Bedingungen“ für Rückzug

Die Vereinten Nationen verurteilten den erneuten Putsch vom Freitag. Auch die EU, die Afrikanische Union sowie die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) bedauerten den Staatsstreich und forderten, wie vorgesehen spätestens im Juli 2024 zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückzukehren.

Laut Aussagen der Religions- und Kommunenvertreter stellte Damiba „sieben Bedingungen“ für seinen Rückzug, darunter eine Sicherheitsgarantie für seine Verbündeten im Militär sowie eine Garantie für seine eigene Sicherheit und seine Rechte. Zudem müssten die neuen Machthaber die Verpflichtungen einhalten, die er der ECOWAS gegenüber eingegangen sei.

Putschgrund: „Schlechte Sicherheitslage“

Die in Burkina Faso sehr einflussreichen Religions- und Kommunenführer erklärten, Traore habe die Bedingungen „akzeptiert“. Nachdem eine Gruppe von Militärs unter der Führung von Traore am Freitagabend die Absetzung von Damiba verkündet hatte, kam es in Burkina Faso zu Spannungen und Protesten gegen französische Einrichtungen.

Die Putschisten warfen Damiba vor, „eine Gegenoffensive“ von einer französischen Militärbasis aus zu planen. Der Gestürzte hatte trotz der gegen ihn gerichteten Demonstrationen zunächst erklärt, dass er sich nicht zurückziehen wolle. Als Begründung für den Putsch nannten die Rebellen „die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage“ im Land.