Junta-Chef offenbar aus Burkina Faso geflohen

Der nach dem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso abgesetzte Chef der Militärjunta, Paul-Henri Sandaogo Damiba, ist Diplomatenkreisen zufolge ins Nachbarland Togo geflohen. Zuvor habe „Damiba selbst seinen Rücktritt angeboten, um Konfrontationen mit schwerwiegenden (…) Folgen zu vermeiden“, erklärten führende Religions- und Kommunenvertreter des Landes gestern Abend.

Der neue selbst ernannte Machthaber Ibrahim Traore gab bekannt, er habe die Unterstützung der Armeechefs erhalten, um den Kampf gegen die Dschihadisten „neu zu beleben“.

ECOWAS begrüßt „friedliche Beilegung“

In einer Erklärung begrüßte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), dass die verschiedenen Akteure im burkinischen Drama „eine friedliche Beilegung ihrer Differenzen“ akzeptiert hätten. Eine ECOWAS-Delegation werde heute nach Ouagadougou reisen, hieß es in der Erklärung weiter.

Nachdem eine Gruppe von Militärs unter der Führung von Traore am Freitagabend die Absetzung von Damiba – der selbst im Jänner durch einen Putsch an die Macht gekommen war – verkündet hatte, kam es in Burkina Faso zu Spannungen und Protesten gegen französische Einrichtungen. Die Putschisten warfen Damiba vor, „eine Gegenoffensive“ von einer französischen Militärbasis aus zu planen.

Fehlende Sicherheit

Der Gestürzte hatte trotz der gegen ihn gerichteten Demonstrationen zunächst erklärt, dass er sich nicht zurückziehen wolle. Als Begründung für den Putsch nannten die Rebellen „die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage“ im Land. Damiba konnte sein Versprechen – Sicherheit in dem von Angriffen von Dschihadisten erschütterten Land – nicht einhalten.