Eremitage-Leiter für moderne Kunst hat Russland verlassen

Der in der St. Petersburger Eremitage für zeitgenössiche Kunst zuständige Dmitri Oserkow hat seinen Posten und das Land verlassen. Russland habe „alle verdrängt, die Gutes für seine Kultur wollten“, zitierte die russische Internetzeitung The Insider aus einer Mitteilung Oserkows.

Er habe 22 Jahre für das Museum gearbeitet – seit Anfang März sei er aber nicht mehr an den Aktivitäten des Museums beteiligt, wie Oserkow nun via Instagram mitteilte. Er sei gegangen, weil er mit dem heutigen Russland nichts mehr gemein haben wolle.

„Nichts mehr im und für das heutige Russland tun“

„Als 2006 die Abteilung für zeitgenössische Kunst konzipiert und vom Generaldirektor ins Leben gerufen wurde, galt sie als neuer integraler Bestandteil des Museums, der in der Lage war, die alte Sammlung wiederzubeleben und ihr neue Entwicklungs- und Interpretationsvektoren zu geben, die in der Lage waren, der klassischen Kunst eine neue Sprache zu geben“, so Oserkow

Nachdem Russland seine Truppen in die Ukraine entsandt hatte, habe Dialog und Respekt in Russland aber keine Bedeutung mehr, sagte Oserkow. Als russischer Bürger habe er das auch als eigene Schuld gesehen. „Meine Entscheidung war dann, nichts mehr im und für das heutige Russland zu tun.“