Polen formalisiert Reparationsanspruch an Deutschland

Kurz vor einem Besuch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Warschau hat die polnische Regierung ihre Ansprüche an Deutschland auf Reparationen in Billionenhöhe formalisiert.

Außenminister Zbigniew Rau unterzeichnete heute eine entsprechende diplomatische Note an die deutsche Regierung. Beide Staaten sollten nun umgehend Schritte einleiten, um die Frage der Konsequenzen aus der deutschen Aggression und Besetzung im Zweiten Weltkrieg dauerhaft und effektiv beizulegen, sagte Rau bei einer Pressekonferenz.

Polens regierende nationalistische Partei PiS hatte Anfang September von Deutschland umgerechnet 1,32 Billionen Euro gefordert, um für die im Weltkrieg entstandenen Schäden aufzukommen. Das Auswärtige Amt wies die Forderung umgehend zurück und erklärte: „Die Position der Bundesregierung ist unverändert, die Reparationsfrage ist abgeschlossen.“ Polen habe „schon vor langer Zeit“ auf weitere Reparationen verzichtet und dies mehrfach bestätigt.