Nordkoreanische Rakete überflog Japan

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs und der japanische Küstenwache erneut eine Rakete Richtung Meer vor der Ostküste gezündet. Die japanische Regierung forderte die Bürger auf, Schutz zu suchen, da die Rakete offenbar über das japanische Hoheitsgebiet flog, bevor sie in den Pazifischen Ozean stürzte.

Japan hat scharf gegen den Raketentest protestiert. Es war das erste Mal seit knapp fünf Jahren, dass wieder eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe geflogen ist. Regierungschef Fumio Kishida nannte den Test „ungeheuerlich“.

Der Abschuss löste einen seltenen öffentlichen Raketenalarm aus, der die Bewohner der nordjapanischen Insel Hokaido und der Präfektur Aomori an der Nordspitze der japanischen Hauptinsel Honshu mit Warnmeldungen aufforderte, Schutz in ihren Häusern zu suchen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Laut Tokio 4.600 Kilometer lange Flugbahn

Japans Verteidigungsminister Yasukazu Hamada berichtete, dass die Rakete 4.600 Kilometer weit geflogen sei. Es sei die weiteste horizontale Strecke gewesen, die eine Rakete Nordkoreas zurückgelegt hat. Kabinettschef Hirokazu Matsuno nannte den nordkoreanischen Test eine „unmittelbare Bedrohung“ für die Region und die Weltgemeinschaft.

Es war das siebente Mal überhaupt, dass Nordkorea eine Rakete über Japan geschossen hat – zuletzt 2017. Die Rakete landete nach japanischen Angaben rund 3.000 Kilometer östlich von Japan im Pazifischen Ozean.

Über seine Botschaft in Peking übermittelte Japan einen formellen Protest bei der nordkoreanischen Vertretung in der chinesischen Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur Jiji berichtete.