Teure Energie treibt Erzeugerpreise im Euro-Raum

Die Preise der Hersteller in der Euro-Zone ziehen im Rekordtempo an und signalisieren eine weiter steigende Inflationsgefahr. Die Produzentenpreise in der Industrie erhöhten sich im August um 43,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Im Juli lag das Plus bei 38 Prozent.

Allein im Energiebereich gab es im August eine enorme Verteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat von 116,8 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie um 14,5 Prozent an. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.

Der Energiepreisschub infolge des Ukraine-Krieges treibt die Inflation im Euro-Raum auf immer neue Rekordstände – zuletzt auf zehn Prozent. Die Teuerungsrate ist damit mittlerweile fünfmal so hoch wie das Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. EZB-Chefin Christine Lagarde signalisierte daher weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die ausufernde Inflation. Der geldpolitische Schlüsselsatz liegt derzeit bei 1,25 Prozent.