Mindestens 15 Tote bei Kämpfen in Gefängnis in Ecuador

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens 15 Menschen gestorben. Mindestens 21 weitere seien verletzt worden, teilte die nationale Gefängnisbehörde SNAI des südamerikanischen Landes heute Früh (Ortszeit) auf Twitter mit.

Der Vorfall ereignete sich demnach am Vortag in einem Gefängnis in der Stadt Latacunga, etwa 80 Kilometer südlich der Hauptstadt Quito. Polizei und Militär seien im Einsatz, um die Lage in der Haftanstalt unter Kontrolle zu bringen, teilte die Behörde mit. Die genauen Umstände der Auseinandersetzung sind noch nicht bekannt. Die Bergung der Toten dauere noch an, schrieb die Staatsanwaltschaft auf Twitter.

Polizei vor einem Gefängnis in Latacunga
APA/AFP/Rodrigo Buendia

200 Tote bei Gefängnisaufständen im Vorjahr

In Ecuadors Gefängnissen kommt es immer wieder zu Häftlingsaufständen und Kämpfen zwischen verfeindeten Banden. Im vergangenen Jahr kamen dabei mehr als 200 Menschen ums Leben. Daraufhin übernahmen Bundespolizei und Streitkräfte die Kontrolle über die Haftanstalten des Anden-Staates. Wie auch andernorts in Lateinamerika sind dort die Gefängnisse überfüllt.

Viele Strafanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.