Staatsoper: Jordan kontert Roscics Kritik

Am Wochenende hatte ein „Kurier“-Interview von Staatsopernmusikdirektor Philippe Jordan für Aufsehen gesorgt, in dem dieser mit einem Rundumschlag gegen das zeitgenössische Regietheater ankündigte, seinen 2025 auslaufenden Vertrag im Haus am Ring nicht verlängern zu wollen.

Operndirektor Bogdan Roscic hatte daraufhin beschieden: „Er wollte seinen Vertrag gerne verlängern, was mir aber aus anderen Gründen nicht möglich war.“ Nun wiederum kontert Jordan die „Anwürfe“.

In seiner „von vielen doch als befremdlich wahrgenommenen Reaktion“ schreibt der Staatsoperndirektor, er wolle die Sache nicht weiter kommentieren. „Tatsächlich aber hat er mit dem Kommentieren bis heute gar nicht aufgehört“, so Jordan in einer Aussendung heute.

„Kein Grund“ vorzeitig aus Vertrag zu gehen

Zugleich verband Jordan seine Kritik mit der Zusicherung, seinen Verpflichtungen bis zum Ende nachzukommen: „Ich habe mich dazu entschlossen, ich stehe zu diesem Vertrag, und es gibt auch keinen Grund, daran etwas zu ändern.“ Er habe sich um den Posten einst nicht beworben, unterstrich Jordan: „Als Bogdan Roscic ihn mir offerierte, hatte ich durchaus Bedenken – wie sich heute zeigt vielleicht nicht ganz zu unrecht.“

Dennoch unterstrich der 47-jährige Dirigent, dass er seine Kritik am Musiktheater explizit allgemein gehalten und nicht auf die Staatsoper gemünzt wissen wolle: „Nichts aus dem ganzen Gespräch kann jemand auch nur im Ansatz als einen Angriff auf das Haus oder seinen Direktor ansehen.“ Er sehe seine Position dabei nicht als verwirrte Einzelmeinung: „Es ist die Ansicht der überwältigenden Zahl meiner Kollegen – manche äußern es wie ich offen, manche eher verklausuliert.“