RAG-Chef: Hälfte des gespeicherten Gases gehört Österreich

Markus Mitteregger, Chef des größten österreichischen Energiespeicherunternehmens RAG, erwartet bis Ende des Monats einen Füllstand der heimischen Gasspeicher von 85 Prozent.

In einer „groben“ Schätzung rechne er damit, dass die Hälfte Österreich gehört, sagte er den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Das umfasse die 20 Terawattstunden staatliche Reserve und etwa 25 Terawattstunden von Versorgern und Unternehmen. Der Jahresverbrauch in Österreich betrage aber rund 90 Terawattstunden.

Diese Menge hänge aber auch von der Energieeffizienz und vom Verlauf des Winters ab. „Also, ob das reichen wird, ist nicht klar, weil wir nicht wissen, ob wir neben dem eingespeicherten Gas laufend neues Gas bekommen wie in normalen Jahren. Denn das war russisches Gas, und das fließt jetzt nur zu einem Drittel“, gab der Energieexperte zu bedenken.

„Ja, es wird eng, aber es ist machbar“

„Ja, es wird eng, aber es ist machbar“, so Mitteregger. Der Strom sei dabei „ein Riesenthema“. Ab November sei es zumeist so, dass Österreich ein Drittel des Stroms aus der Eigenproduktion vor allem mit Wasserkraft gewinne, ein Drittel aus Gas erzeuge und ein Drittel importiere.

Im kommenden Winter könne es aber passieren, dass Österreich bis zu zwei Drittel des Stroms aus Gas erzeugen müsse, weil der Stromimport nicht gesichert sei. „Ob diese Gasmengen gespeichert sind, da habe ich meine Zweifel“, so Mitteregger.

Zum Gaspreis hielt er fest, dass dieser in Europa so hoch sei, weil es sehr wenig Angebot gibt. „In den USA, wo wirklich Gas produziert wird, ist es weitaus günstiger.“ Wie sich der Preis weiterentwickelt, sei schwer vorauszusagen.