Gasprom nimmt Export nach Italien über Österreich wieder auf

Der russische Energieriese Gasprom hat die über Österreich gehenden Gasexporte nach Italien wieder aufgenommen. Das teilte der staatlich kontrollierte Konzern heute mit, nachdem die Lieferungen am Wochenende wegen regulatorischer Probleme ausgesetzt worden waren.

Mit den italienischen Kunden habe man nach den regulatorischen Änderungen eine Lösung für den Gasverkauf gefunden, so Gasprom.

ENI bestätigt Wiederaufnahme der Gasflüsse

Auch der italienische Energiekonzern ENI bestätigte die Wiederaufnahme der Gaslieferungen. Allerdings werde man nur einen Teil des für heute von Gasprom angeforderten Gases erhalten, teilte ENI mit.

Das russische Gas fließt über die Ukraine durch Pipelines zum österreichischen Knotenpunkt Baumgarten nördlich von Wien und von dort weiter nach Italien. Dass nun wieder Gas in das südliche Nachbarland transportiert wird, zeigt sich auch auf der Website des Marktgebietsmanagers Austrian Gas Grid Management (AGGM), wo die Gasflüsse tagesaktuell ablesbar sind.

Gas Connect kann alle Nominierungen abwickeln

„Der österreichische Betreiber hat sich bereiterklärt, die Transportnominierungen von LLC Gazprom Export zu bestätigen, was die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen durch Österreich ermöglicht“, so Gasprom. Der österreichische Netzbetreiber Gas Connect bestätigte auf Anfrage von Reuters, dass derzeit alle Nominierungen abgewickelt werden können.

Laut Gasprom war der Gastransit durch Österreich ausgesetzt worden, nachdem sich der österreichische Netzbetreiber geweigert hatte, die Transportnominierungen beziehungsweise die von Gasprom geplante Liefermenge zu bestätigen. Laut E-Control waren die mit Anfang Oktober in Kraft getretenen neuen Regeln seit Langem bekannt.

Dass nun wieder Gas nach Italien fließt, bekommt auch der heimische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV zu spüren, der seit Samstag höhere Mengen erhalten hatte. „Wir sehen, dass die Nominierungsbestätigungen jetzt wieder zurückgehen“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Seit Samstag waren die Gaslieferungen etwas höher als in den Wochen davor, wo die OMV nur etwa 30 Prozent der vertraglich vereinbarten Mengen erhalten hatte. Derzeit liege man aber noch über den 30 Prozent, sagte der Sprecher.