Deutschland dämpft Strompreis mit Milliardensubvention

Im Kampf gegen rasant steigende Energiepreise dämpft Deutschland nach Angaben aus Regierungs- und Branchenkreisen mit Milliardenhilfe die Stromtarife. Knapp 13 Mrd. Euro würden zugeschossen, um die Gebühren von Haushalten und Industrie für die Nutzung der Übertragungsnetze auf aktuellem Niveau zu stabilisieren, sagten mit den Plänen vertraute Personen heute der Nachrichtenagentur Reuters.

Eigentlich hätten sich die Entgelte für 2023 wegen der Energiekrise auf um die zehn Cent von etwa drei Cent pro Kilowattstunde mehr als verdreifachen müssen, sagten die Insider. Für Haushaltskunden machen diese Kosten etwas unter zehn Prozent des Strompreises aus.

Bei Industriekunden etwa aus der Chemie- und Stahlbranche ist es bis zu ein Drittel. Das Wirtschaftsministerium äußerte sich nicht.

Hintergrund der gestiegenen Kosten sind die großen Ungleichgewichte im europäischen Stromnetz etwa wegen des Ausfalls vieler französischer Atomkraftwerke. Daher verursacht die Stabilisierung des Netzes deutlich höhere Kosten als in der Vergangenheit.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, 50hertz und TransnetBW wollen die Höhe der Entgelte in Kürze bekanntgeben.