Deutschland holte IS-Anhängerinnen und Kinder zurück

Die deutsche Regierung hat erneut eine Reihe von Anhängerinnen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und deren Kinder aus einem Gefangenenlager in Syrien nach Deutschland zurückgeholt.

Wie Außenministerin Annalena Baerbock gestern in Berlin mitteilte, wurden in der Nacht sieben Kinder und vier Frauen aus dem Lager Roj in Nordostsyrien nach Deutschland gebracht. Auch ein junger Mann sei zurückgeholt worden, der als Elfjähriger nach Syrien gebracht worden sei.

Die Frauen und der junge Mann wurden nach ihrer Ankunft in Deutschland direkt in Haft genommen. Baerbock hob hervor: „Ich bin erleichtert, dass mit dieser Aktion nun fast alle bekannten Fälle abgeschlossen werden konnten.“

„Kinder trifft keine Schuld“

Die Kinder treffe „keine Schuld für die fatalen Lebensentscheidungen ihrer Eltern“, so Baerbock und fügte hinzu: „Sie sind letztlich auch Opfer des IS. Wir dürfen sie daher nicht ohne Perspektive in den Lagern in Nordostsyrien zurücklassen.“ Die zurückgeholten Frauen und der junge Mann müssten sich aber für ihre Taten verantworten.

Ausdrücklich dankte Baerbock der kurdischen Selbstverwaltung in Nordostsyrien, die trotz widriger Umstände dort die Rückholung ermöglicht habe. Den USA dankte Baerbock zudem für die logistische Unterstützung.

Deutschland hat damit in sechs Rückholaktionen insgesamt 26 Frauen, 76 Kinder und einen Heranwachsenden aus Nordostsyrien nach Deutschland gebracht.