Credit Suisse soll Investor für Auslagerung von Geschäften suchen

Die Spekulationen um die bevorstehende Restrukturierung der Credit Suisse gehen weiter. Die Großbank soll laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg aktiv nach einem Investor für die Auslagerung von Teilen ihrer Investmentbank-Einheit suchen. Sie könnte damit möglicherweise auch eine Kapitalerhöhung vermeiden, heißt es.

Die Credit Suisse könnte unter anderem das Beratungsgeschäft und das „Leveraged Finance“-Geschäft in eine Art „Boutique“ entlassen, schreibt die Agentur unter Berufung auf informierte Personen. Der außenstehende Investor solle einen Anteil an dem Geschäft übernehmen und so Kapital sowie Mittel für Neuanstellungen und für das Halten des bestehenden Personals beisteuern.

Weiterhin im Gespräch ist offenbar eine Verwendung der Marke „First Boston“, die für die ausgelagerten Geschäfte verwendet werden soll. Die Investment-Banking-Einheit der CS war von Mitte der 1990er Jahre bis 2006 unter dem Namen „Credit Suisse First Boston“ aufgetreten, nachdem die Schweizer Großbank zuvor die US-Investmentbank First Boston übernommen hatte.

Mit der Auslagerung der Geschäfte würde die CS-Investmentbank laut Bloomberg, wie bereits früher spekuliert, in drei Teile aufgeteilt. Bei der Schweizer Großbank würde dann im Wesentlichen noch ein abgespecktes Handelsgeschäft verbleiben. Bereits angekündigt hatte die CS-Führung einen Teilverkauf ihrer Einheit „Securitized Products“ (Verbriefte Produkte).

Kein Kommentar der Credit Suisse

Die Credit Suisse wollte den Bloomberg-Artikel nicht weiter kommentieren. „Wir haben bereits gesagt, dass wir über den Fortschritt unserer umfassenden Strategieüberprüfung zusammen mit den Drittquartalszahlen kommunizieren werden. Es wäre verfrüht, sich vor diesem Zeitpunkt zu möglichen Ergebnissen zu äußern“, sagte eine Sprecherin zur Nachrichtenagentur AWP.

Die Credit Suisse hatte die Strategieüberprüfung im Juli angekündigt – darüber informieren will sie am 27. Oktober.