Polen warnt vor „Diktat Deutschlands“ in der Energiepolitik

Vor dem EU-Gipfel in Prag hat Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki die deutsche Energiepolitik scharf kritisiert. „Es ist klar, dass es nicht sein darf, dass die Energiepolitik der Europäischen Union unter dem Diktat Deutschlands umgesetzt wird“, sagte Morawiecki heute. Deutschland habe schon in der CoV- und in der Finanzkrise „andere belehrt und sich sehr arrogant“ verhalten.

„Heute will derselbe Staat, indem er die gewaltige Kraft seiner Wirtschaft und seines Kapitals nutzt, enorme Mittel bereitstellen, nämlich 200 Milliarden Euro, um allein seiner Industrie zu helfen“, so Morawiecki.

Auch andere Regierungschefs kritisierten den deutschen Plan, mit 200 Milliarden Euro bis 2024 die hohen Energiepreise abzufedern. Morgen beraten die 27 Staats- und Regierungschefs über ein gemeinsames Vorgehen in der Energiekrise.

Scholz verteidigt Plan seiner Regierung

Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigte den Abwehrplan seiner Regierung gegen hohe Strom- und Gaspreise. Er betonte, dass Deutschland damit nicht alleine dastehe. „Viele andere machen etwas Ähnliches jetzt und in den nächsten Jahren.“