Blutbad in Mexiko: Bürgermeister und 19 weitere Menschen tot

Bewaffnete Angreifer haben eine Kleinstadt im Südwesten von Mexiko überfallen und ein Blutbad angerichtet. 20 Menschen kamen bei der Attacke ums Leben, wie die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates Guerrero, Sandra Valdovinos, heute im Radiosender W Radio sagte. Die Angreifer feuerten zunächst auf die Fassade des Rathauses in der Ortschaft San Miguel Totolapan und erschossen dann den Bürgermeister, der in einem anderen Haus gerade eine Sitzung mit Beamten leitete.

Ermittler vermuteten hinter der Attacke das lokale Verbrechersyndikat „Los Tequileros“, das in Morde, Entführungen und Opiumhandel verwickelt ist. „Der Vorfall steht im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung zwischen kriminellen Gruppen“, sagte der Vizesicherheitsminister Ricardo Mejia. „Los Tequileros“ hätten in einem Video, dessen Echtheit noch geprüft werde, ihre Rückkehr in die Ortschaft angekündigt.

Gangs dürften kooperiert haben

Die Bande war bis zum vermutlichen Tod ihres Anführers 2018 in der Gemeinde aktiv und damals mit der kriminellen Organisation „La Familia Michoacana“ verfeindet. Diesmal dürften die beiden Gangs allerdings zusammengearbeitet haben, sagte Mejia.

Der Überfall ereignete sich gestern Nachmittag (Ortszeit) in der 24.000-Einwohner-Stadt in der Region Tierra Caliente, die seit mehr als zehn Jahren unter der Gewalt der Drogenkartelle leidet. Stundenlang blockierten die Angreifer die Zufahrtswege zu der Gemeinde mit Bussen und Lastwagen, um die Sicherheitskräfte am Durchkommen zu hindern.