IAEA sieht besetztes AKW weiter als ukrainische Anlage

Das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gehört nach Darstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter zur Ukraine. Das sei die Haltung der UNO-Behörde, erklärt deren Chef Rafael Grossi heute. Grossi wurde heute zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erwartet. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte gestern angeordnet, das AKW als Eigentum der Russischen Förderation einzustufen.

„Der Bedarf für eine nukleare Sicherheitszone um das Atomkraftwerk Saporischschja ist dringender denn je“, erklärte Grossi auf Twitter. Erwartet werden Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, Energieminister Herman Haluschtschenko und dem Chef des ukrainischen AKW-Betreibers Energoatom, Petro Kotin.

Das Atomkraftwerk Saporischschja in Enerhodar befindet sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seit Anfang März unter Kontrolle der russischen Armee. Russland hat das Gebiet auch offiziell zu seinem Territorium und das Atomkraftwerk zu russischem Eigentum erklärt sowie eine neue Kraftwerksleitung eingesetzt. Artilleriebeschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung hatten im Sommer international die Sorge vor einer Atomkatastrophe erhöht.