Ein Gericht hat die niederländische Regierung verbindlich dazu aufgefordert, die Bedingungen in Aufnahmezentren für Asylwerber zu verbessern. Der Staat sei „verpflichtet, Asylwerber menschenwürdig aufzunehmen“, urteilte heute ein Richter am Bezirksgericht in Den Haag. Im Sommer hatten besonders die Zustände im niederländischen Erstaufnahmezentrum im nahe der deutschen Grenze gelegenen Ter Apel internationales Aufsehen erregt.
In Ter Apel hatten teilweise mehr als 700 Menschen außerhalb der Eingangstore übernachtet. Gegen die Zustände dort und in anderen Aufnahmezentren hatte die Flüchtlingshilfeorganisation Vluchtelingenwerk Nederland geklagt. Die Bedingungen für Asylbewerber in den Niederlanden verstießen gegen Menschenrechte und völkerrechtliche Bestimmungen, führte sie ins Feld.
Dem nun gefällten Urteil zufolge entsprechen die Bedingungen in den Zentren „teilweise nicht“ den Standards einer würdigen Unterbringung. „Wiederholt“ hätten Menschen im Freien, auf dem Fußboden oder auf Stühlen geschlafen und keinen ausreichenden Zugang zu sanitären Einrichtungen gehabt.