Ukraine: Ex-Notenbankchef der Unterschlagung verdächtigt

Zwei Tage nach seinem Rücktritt ist gegen den Ex-Chef der ukrainischen Notenbank, Kyrylo Schewtschenko, ein Verfahren wegen Unterschlagung von Geldern eingeleitet worden.

In seiner Zeit als Leiter der staatlichen Ukrhasbank sollen zwischen 2014 und 2019 umgerechnet rund 5,2 Mio. Euro gestohlen worden sein, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Vier andere leitende Mitarbeiter der Bank werden ebenfalls verdächtigt. Schewtschenko drohen bis zu zwölf Jahre Gefängnis.

Der 49-Jährige hatte die Ukrhasbank von 2014 bis zu seiner Ernennung zum Notenbankchef im Juli 2020 geleitet. Bei der Notenbank hatte Schewtschenko am Dienstag seinen Rücktritt aus „gesundheitlichen Gründen“ eingereicht. Gestern bestätigte das Parlament die Entlassung. In ukrainischen Medien war über einen Konflikt zwischen Präsidentenbüro und Schewtschenko über die Finanzierung des kriegsbedingten Staatsdefizits spekuliert worden.