EU will „zivile Mission“ nach Armenien entsenden

Im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan will die Europäische Union eine „zivile Mission“ entsenden. Sie soll nach Armenien geschickt werden und bei der Festlegung der Grenzen zu Aserbaidschan helfen, wie es in einer Erklärung nach einem Treffen zwischen dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan, dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel heute in Prag hieß.

Aserbaidschanischen Präsident Ilham Alijew, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, armenischer Ministerpräsident Nikol Paschinjan und EU-Ratspräsident Charles Michel
APA/AFP/Ludovic Marin

Ziel der Mission sei es, Vertrauen zwischen beiden Ländern aufzubauen. Sie soll im Oktober beginnen und maximal zwei Monate dauern.

Konflikt erneut aufgeflammt

Armenien und Aserbaidschan sind verfeindet. Nach einem ersten Krieg in den 1990er Jahren kämpften Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut um die umstrittene Region Bergkarabach.

Die sechswöchigen Gefechte mit mehr als 6.500 Toten wurden durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben.

Im vergangenen Monat flammten die Kämpfe zwischen beiden Ländern neu auf. Mindestens 286 Menschen auf beiden Seiten wurden getötet, bevor die USA eine Waffenruhe vermittelten.