UNO-Nachhaltigkeitsziele als „Kompass“ in Krisenzeiten

In Zeiten multipler Krisen bieten die UNO-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) Antworten und Lösungsansätze. So lautete der Tenor des zweiten SDG-Dialogforums heute in Wien, im Rahmen dessen Politikerinnen, Politiker und Fachleute einmal mehr notwendige Schritte zur Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung diskutierten. Die SDGs seien „Vision, aber auch Kompass für die Zukunft“, sagte Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP).

Österreich setze bereits entscheidende Impulse, sei „Modell- und Vorbildland“ bei der Umsetzung des Prinzips der Nachhaltigkeit und habe trotz Krisen nicht den Blick „für das Große“ verloren, lobte UNIDO-Generaldirektor Gerd Müller.

Thomas Alge, Geschäftsführer des Ökobüros, überbrachte die zentralen Forderungen der Zivilgesellschaft an die Politik. In der Klimapolitik müssten „endlich weitere Pflöcke“ eingeschlagen werden.

Bereits gestern, am ersten Tag des diesjährigen SDG-Dialogforums, das von der Bundesverwaltung, SDG Watch Austria und dem Ban Ki-moon Centre for Global Citizens organisierte wurde, widmeten sich rund 400 Expertinnen und Experten den Themen Klimaschutz, Entwicklung, Bildung sowie Chancengleichheit. Die dort entwickelten Lösungskonzepte und Thesen müssten von der Bundesregierung aufgegriffen und „angegangen“ werden, so Alge.

Im Laufe des Tages wollten Edtstadler, Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) darüber debattieren.

Bericht zu Nachhaltigkeitszielen bis 2024

Derzeit werde am zweiten nationalen Umsetzungsbericht der Nachhaltigkeitsziele in Österreich gearbeitet, so Edtstadler. Der Bericht solle bis 2024 präsentiert werden. Der Rechnungshof hatte zuletzt die Einsetzung eines Sonderbeauftragten für die UNO-Ziele gefordert.

Die im Jahr 2015 im Rahmen der UNO-Vollversammlung beschlossene „Agenda 2030“ umfasst 17 Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen und nicht nur für Entwicklungsländer relevant sind. Vielmehr sollen alle Staaten der Welt dazu angespornt werden, ihre soziale, wirtschaftliche und ökologische Lage zu verbessern. Der Bogen reicht vom Recht auf Nahrung über jenes auf Arbeit und saubere Umwelt bis zu jenem auf bezahlbare Energie.