Selenskyj bittet EU-Staaten um weitere Waffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU-Staaten um weitere Waffen und Munition für den Kampf gegen die russischen Invasoren gebeten. Besonders wichtig seien Luftabwehrsysteme, um Angriffe auf die Energieinfrastruktur abzuwehren, sagte Selenskyj heute in einer per Video übertragenen Rede auf dem informellen EU-Gipfel in Prag. Der Text wurde von seinem Büro im Internet veröffentlicht.

„Wir brauchen genug Luftabwehrsysteme, um zu verhindern, dass Russland die Menschen im Winter ohne Wärme und Strom lässt“, betonte Selenskyj. Der Präsident begründete seine Forderung mit den Anschlägen auf die Gaspipelines „Nord Stream 1“ und „2“ in der Ostsee, die zu mehreren Lecks in den Röhren geführt hatten.

Erneut forderte Selenskyj auch einen Abzug der russischen Truppen vom besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja. „Wir alle stehen aufgrund der Eroberung des Kernkraftwerks Saporischschja durch russische Truppen am Rande einer nuklearen Katastrophe“, sagte er. Außerdem drängte der Präsident auf schnelle Wiederaufbauhilfen. Er hoffe auf eine „substanzielle Diskussion“ darüber auf einer für den 25. Oktober in Berlin geplanten Wiederaufbaukonferenz.