Fast eine Mio. Wahlkarten für Hofburg-Wahl ausgestellt

Für die Bundespräsidentenwahl sind fast eine Million Wahlkarten ausgestellt worden. Das gab das Innenministerium gestern bekannt. 958.136 der insgesamt 6.363.489 wahlberechtigten Österreicherinnen und Österreicher (das sind 15,1 Prozent) haben Wahlkarten angefordert. Sind Beteiligung und Rücklauf ähnlich wie 2016, bedeutet das rund 820.000 Briefwählerinnen und -wähler. Deren Stimmen, die erst am Montag ausgezählt werden, könnten noch den Ausschlag geben in der Frage der Stichwahl.

Sollte Amtsinhaber Alexander Van der Bellen im Urnenwahlergebnis vom Sonntag noch etwas unter 50 Prozent liegen, kann er damit rechnen, mit der Briefwahlauswertung die Wiederwahlhürde doch zu nehmen – also nicht vier Wochen später in die Stichwahl zu müssen. 2016 hat sich Van der Bellens Ergebnis bei den Stichwahlen mit der Briefwahl um zwei Prozentpunkte verbessert.

Bei der vom VfGH aufgehobenen ersten Stichwahl im Mai haben die Briefwählerinnen und -wähler sogar noch das Ergebnis gedreht – Van der Bellen lag am Sonntag hinten und überholte erst mit der Auszählung ihrer Stimmen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer.

Ein kleiner Teil der Wahlkarten wird nicht für die Briefwahl verwendet, sondern für die Stimmabgabe in einem „fremden“ Wahllokal am Sonntag. Diese Wahlkarten zählen bei der Bundespräsidentenwahl zur Urnenwahl – und werden somit gleich am Wahltag ausgezählt.