Spanien testet Getreideimporte aus Ukraine per Zug

Ein mit Getreide aus der Ukraine beladener Zug ist im Rahmen eines Pilotprojekts in Spanien eingetroffen. Mit dem Projekt seien die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten des Transports von Getreide aus der Ukraine auf Schienen als Ergänzung zum Seeweg geprüft worden, erklärte das spanische Verkehrsministerium gestern.

Ein Güterzug des staatlichen spanischen Eisenbahnunternehmens Renfe hatte am 9. August Madrid in Richtung der polnischen Stadt Chelm nahe der ukrainischen Grenze verlassen. Der Zug mit 25 Containern von jeweils zwölf Metern Länge wurde mit 600 Tonnen ukrainischem Getreide beladen, bevor er die 2.400 Kilometer lange Rückfahrt antrat.

Nach Zwischenstopps in Lodz in Zentralpolen und Duisburg kam er am Donnerstagabend in Barcelona an, wie das spanische Verkehrsministerium mitteilte. Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass der Schienentransport über lange Strecken unter den derzeitigen Bedingungen und vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine „große Anstrengungen bei der Koordinierung verschiedener am Prozess beteiligter Akteure erfordere“.

Am 22. Juli hatten Russland und die Ukraine unter der Vermittlung der UNO und der Türkei ein Abkommen für die Freigabe von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor durch Russland blockierten ukrainischen Häfen unterzeichnet. Seitdem haben Dutzende Schiffe mit Getreide an Bord ukrainische Schwarzmeerhäfen verlassen.