Nach tagelangen heftigen Regenfällen haben die australischen Behörden Evakuierungsanordnungen für mehrere Stadtteile von Sydney erlassen. Die Bewohner von einem Dutzend niedrig gelegenen Stadtgebieten im Nordwesten der Metropole sowie im umgebenden Bundesstaat New South Wales wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, wie die Rettungsdienste heute mitteilten. Für rund 20 weitere Gebiete wurden Warnungen erlassen.
Binnen 24 Stunden musste der Rettungsdienst 28-mal ausrücken, um Menschen aus den Wassermassen zu retten. In den meisten Fällen handelte es sich um Menschen, die auf überfluteten Straßen in ihren Autos festsaßen. „Es ist sehr gefährlich da draußen auf unseren Straßen. Es gibt eine Menge Springfluten, und die Wasserstände in den Flüssen steigen weiter“, warnte Rettungsdienstchefin Carlene York bei einer Pressekonferenz.
Neuer Regenrekord
Am Donnerstag hatte Sydney einen neuen Rekord bei den jährlichen Regenfällen erreicht. Bis zu diesem Tag fielen seit Jahresbeginn bereits 2.216 Millimeter Regen und damit so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Australien bekommt die Auswirkungen des Klimawandels verstärkt zu spüren. 2019 verwüsteten riesige Wald- und Buschbrände im Osten des Landes ein Gebiet von der Größe Finnlands, im Frühjahr dieses Jahres richteten Überschwemmungen schwere Schäden an, mehr als 20 Menschen kamen ums Leben. Im März wurde eine erneute enorme Korallenbleiche am Great Barrier Reef bestätigt.