AKW Saporischschja wieder am Netz

Das zuletzt auf Notstromgeneratoren angewiesene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist wieder am Netz. Das sei „eine vorübergehende Erleichterung in einer immer noch unhaltbaren Situation“, schrieb der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, gestern am Abend auf Twitter. Nach erneuten Bombenangriffen war die Anlage am Vortag komplett vom Stromnetz getrennt worden. Laut Grossi war „die einzige externe Stromquelle“ der Anlage getroffen worden.

Obwohl die sechs Reaktoren des größten Atomkraftwerks Europas derzeit heruntergefahren sind, sind sie auf Strom unter anderem zur Kühlung angewiesen. Grossi setzt sich für eine Schutzzone rund um das von Russland besetzte AKW ein.

Kiew: Verletzte bei Kämpfen

Auf dem und rund um das Gelände des Atomkraftwerks war es bereits wiederholt zu militärischen Angriffen gekommen, für die sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte das AKW vor wenigen Tagen unter russische Verwaltung gestellt.

Unterdessen hielten Kämpfe in der Stadt Saporischschja auch in der Nacht auf heute an. „Infolge eines Raketenangriffs im Zentrum von Saporischschja wurde erneut ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört“, schreibt der Gouverneur der Region, Oleksandr Starutschin, in der Messaging-App Telegram. „Es gibt Verletzte.“