Nordkorea: Raketentests simulierten nuklearen Angriff auf Süden

Die jüngste Raketentestserie Nordkoreas hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA den Beschuss des Südens mit taktischen Nuklearwaffen simuliert. „Die Effektivität und die praktische Kampffähigkeit unserer nuklearen Kampftruppen wurden in vollem Umfang demonstriert, da sie jederzeit und von jedem Ort aus bereit sind, Ziele zu treffen und zu zerstören“, berichtete die KCNA heute.

Bei den Flugkörpern seien Scheinnuklearsprengköpfe eingesetzt worden, um eine starke Botschaft der Kriegsabschreckung zu vermitteln. Die verschiedenen Tests simulierten den Beschuss von militärischen Kommandoeinrichtungen, den Angriff auf wichtige Häfen und die Neutralisierung von Flughäfen im Süden.

„Unvermeidliche Reaktion“

Die Übungen unter der Aufsicht von Machthaber Kim Jong Un seien eine „unvermeidliche Reaktion“ auf die Mobilisierung der Seestreitkräfte der USA und Südkoreas, hieß es in dem KCNA-Bericht weiter. „Auch wenn der Feind immer wieder von Dialog und Verhandlungen spricht, haben wir nichts, worüber wir reden könnten, und wir haben auch nicht das Bedürfnis, das zu tun“, zitierte KCNA Kim.

Nordkorea hatte gestern zwei ballistische Raketen abgefeuert und damit den siebenten Start dieser Art seit dem 25. September durchgeführt. Laut Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums soll Nordkorea derzeit den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie einer Interkontinentalrakete vorbereiten. Fachleute rechnen auch damit, dass Nordkorea in den kommenden Wochen seinen ersten Atomtest seit 2017 durchführen könnte.

UNO-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Allein in diesem Jahr hat das nordkoreanische Militär bereits über 40 ballistische Raketen abgefeuert.