Briefwahl dürfte Wlazny Platz drei bescheren

3.340.609 bei der Hofburg-Wahl in den Wahllokalen abgegebenen Stimmen wurden gestern bereits ausgewertet – aber ein großer Brocken fehlt noch: Geschätzt 850.000 Stimmen kamen per Briefwahl, das ist ein Fünftel der Gesamtsumme. Sie werden heute ausgezählt. Am Wahlsieg Alexander Van der Bellens werden sie nichts ändern. Aber sie geben den Ausschlag in der Frage, wer österreichweit auf Platz drei steht – und in Wien auf Platz zwei. Und sie bessern die Beteiligung deutlich.

Österreichweit hat Bierpartei-Chef Dominik Wlazny die besseren Aussichten als der Rechtsanwalt und „Kronen Zeitung“-Kolumnist Tassilo Wallentin. Bei den Urnenwählern und -wählerinnen lag bundesweit Wallentin (mit 8,39 Prozent) auf Platz drei – und um 5.078 Stimmen vor Wlazny (8,23 Prozent).

Rund 65 Prozent Wahlbeteiligung

Hochrechnungen gehen davon aus, dass Wlazny von der Briefwahl profitieren, und Wallentins Stimmenanteil dadurch etwas geschmälert wird. Wie schon 2016 wieder sehr stark von der Briefwahl profitieren wird Van der Bellen. Sein österreichweiter Stimmenanteil wird ansteigen, von 54,6 auf 56,2 oder 56,3 Prozent.

Traditionell schwach schneiden bei den Briefwählerinnen und Briefwählern die Freiheitlichen ab – somit wird auch das Ergebnis von Rosenkranz (gestern 19,09) letztlich deutlich geringer ausfallen: 17,7 Prozent weist die ARGE Wahlen aus, 17,9 Prozent SORA. Ebenso auf einen am Ende geringeren Stimmenanteil einstellen müssen sich Wallentin, der frühere FPÖ/BZÖ-Politiker Gerald Grosz, MFG-Chef Michael Brunner und Schuhfabrikant Heinrich Staudinger.

Einen deutlichen Sprung nach oben machen wird die Wahlbeteiligung: Aus den mageren 52,50 Prozent vom Sonntag sollten rund 65 Prozent werden.