Gegen „Wokeism“: John Cleese bekommt eigene Sendung

John Cleese, der als Mitglied der Komikergruppe Monty Python mit Filmen wie „Das Leben des Brian“ internationale Bekanntheit erlangt hat, wird Moderator bei GB News, einem britischen Sender, der als Pendant zu dem konservativen US-Sender Fox News gilt. Das bestätigte der „Fawlty Towers“-Star heute in der Sendung „Today“ von BBC Radio 4.

Cleese soll eine eigene Show in dem Sender moderieren, der einen Großteil seiner Zeit der Kritik am „Wokeism“ widmet, wie der „Hollywood Reporter“ schreibt. Zuschauer seien „vielleicht nicht gewohnt, die Art von Dingen zu hören, die ich sagen werde“, zitierte die BBC den Komiker.

Cleese war in der Vergangenheit bereits öfter als Kämpfer gegen die „Cancel Culture“ aufgetreten. So bezeichnete er sich kürzlich als „altmodischen Liberalen“ und sagte, dass „GB News kein rechter Sender ist. Es ist ein Sender für freie Meinungsäußerung.“ Die BBC sei nicht an ihn herangetreten, er hätte ein Angebot aber ohnehin abgelehnt, „weil ich keine fünf Minuten in die erste Sendung kommen würde, ohne abgesetzt oder zensiert zu werden“.

„Komiker haben nicht mehr Freiheit, witzig zu sein“

Anfang dieses Jahres nannte der 82-jährige Cleese die „Abschaffung der Kultur“ eine „Tragödie“ und erklärte den Teilnehmern der FreedomFest-Konferenz in Las Vegas, wo er als Hauptredner auftrat, dass Komiker nicht mehr die Freiheit hätten, witzig zu sein, und dass Comedy-Filme jetzt „auf junge Männer abzielen, weil sie diejenigen sind, die am Freitagabend ins Kino gehen“.

Letztes Jahr wurde berichtet, dass Cleese die Hauptrolle in einer neuen Serie mit dem Titel „Cancel Me“ im britischen Sender Channel 4 übernehmen sollte, in der es um die „Cancel Culture“ und ihre Bedeutung für die Komödie gehen sollte.

Im November brach Cleese einen Auftritt an der Universität Cambridge ab, nachdem ein Gastredner wegen einer Hitler-Imitation ausgeschlossen worden war. Er habe „sich selbst auf die schwarze Liste gesetzt, bevor es jemand anderes tut“, und forderte die Organisatoren auf, „einen Veranstaltungsort zu finden, an dem keine ‚woke‘ Regeln gelten“.