Regierung will Kulturbetriebe „klimafit“ machen

Mit einem neuen Förderprogramm will die Bundesregierung auch im Kultursektor den Umstieg in Richtung Klimaneutralität unterstützen. Gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds hat man ein 15 Mio. Euro schweres, aus EU-Mitteln dotiertes Programm aufgesetzt, das unter dem Titel „Klimafitte Kulturbetriebe“ entsprechende Investitionen erleichtern soll.

Präsentiert wurde das Vorhaben gestern von Grünen-Kunst- und -Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer im Wiener Gartenbaukino.

Konkret geht es bei den möglichen Förderfeldern um die Adaption der Heiz- und Kühlanlagen, die Umstellung der Beleuchtung und die thermische Sanierung der Gebäude respektive Begrünung von Fassaden und Dächern.

Vor der in einer ersten Runde bis März 2023 möglichen Antragstellung muss zunächst eine Energieberatung in Anspruch genommen werden. Die maximale Fördersumme pro Projekt beträgt 250.000 Euro, wobei Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von unter 75.000 Euro bis zu 75 Prozent gefördert werden können.

„Brauchen beim Klimaschutz Tempo“

„Was wir beim Klimaschutz brauchen, ist Tempo“, begründete der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth, das Engagement. „Es ist uns als Bundesregierung wichtig, in diesem Sektor Anreize zu setzen und dessen Vorbildwirkung zu nutzen“, unterstrich auch Staatssekretärin Mayer.

In dieselbe Kerbe schlagen die neuen Kriterien für ein Umweltzeichen spezifisch für Kinos und Theater, deren Aspekte gemeinsam mit der Branche erarbeitet wurden. Kinos müssen für ein Umweltzeichen fix elf Vorgaben erfüllen, die von Getränken im Mehrwegsystem, Informationen über klimaneutrale Anreisen bis zu mindestens drei regionalen Getränken im Angebot reichen.

Bei den Theatern umfasst der Katalog der Musskriterien 18 Punkte, unter denen sich nachhaltige Dienstreisen, energieeffiziente szenische Beleuchtung und Bühneneffekte mit geringer Rauchentwicklung finden. In Summe seien die Maßnahmen durchaus eine Herausforderung und nicht einfach abzuhaken, so Wiebke Leithner, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Burgtheaters: „Wir haben uns das Leben nicht leichtgemacht.“