Wallentin: Wahlkampfleiter soll doch existieren

Bundespräsidentschaftskandidat Tassilo Wallentin sorgt derzeit mit Aussagen über die Existenz seines Wahlkampfleiters für Rätselraten. Noch am Sonntag hatte Wallentin gegenüber Ö3 erklärt, er habe seinen Wahlkampfleiter – einen angeblichen „Herrn Svaricek“ – nur erfunden.

„Namen erfunden“

„Als mich Journalisten gefragt haben – oder auch im Innenministerium – wer mein Wahlkampfleiter ist, habe ich einen Namen erfunden. Aber in Wirklichkeit war ich das selbst, das war eine One-Man-Show“, so Wallentin. Auf der Website von Wallentins Anwaltskanzlei findet sich freilich ein Mitarbeiter mit dem Namen Svaricek.

Gestern noch bestätigte er diese Darstellung auch auf APA-Anfrage: „Es war eine One-Man-Show, ich bin wirklich stolz auf den Erfolg“, so Wallentin. Vornamen habe er sich für den Wahlkampfleiter übrigens keinen ausgedacht, sagte er zu einer entsprechenden Frage. Auf die Nachfrage, ob der bei ihm laut seiner Kanzleiwebseite tätige namensgleiche Mitarbeiter Namensgeber war oder dieser auch nicht real sei, reagierte Wallentin nicht.

„Aus dem Zusammenhang gerissen“

Heute wies der Rechtsanwalt und ehemaliger „Kronen Zeitung“-Kolumnist dann „die verbreitete Darstellung, er habe seinen ‚Wahlkampfleiter erfunden‘“ als „verzerrt“ und „aus dem Zusammenhang gerissen“ zurück.

Er habe zu Beginn des Wahlkampfes auf Medienanfrage nach einem Wahlkampfleiter als Kontaktperson für organisatorische Fragen den Nachnamen eines Kanzleimitarbeiters genannt, weil er tatsächlich keinen Wahlkampfleiter beschäftigt habe und es eine One-Man-Show gewesen sei.

Wallentin habe diese Geschichte „aus Ironie von sich aus am Wahlabend erzählt, nachdem ihm immer wieder der Vorwurf gemacht worden sei, von einem Milliardär massiv unterstützt worden zu sein“, heißt es in der Aussendung. Tatsächlich hätte sein Wahlkampfbudget etwa für die Beschäftigung eines Wahlkampfleiters niemals gereicht, wie er auch während des Wahlkampfes mehrfach betont habe.