IWF: Russische Wirtschaft schrumpft weniger als erwartet

Die russische Wirtschaft wird dieses und nächstes Jahr schrumpfen, aber deutlich weniger kräftig als noch zuletzt angenommen. Das prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) heute.

Den Berechnungen zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt Russlands 2022 um 3,4 Prozent zurückgehen und 2023 noch einmal um 2,3 Prozent. Der IWF hob seine Schätzungen aus dem Juli damit deutlich um 2,6 Prozentpunkte beziehungsweise 1,2 Prozentpunkte nach oben an.

Grafik zur IWF-Wirtschaftsprognose
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: IWF

Zum Vergleich: 2021 – also vor dem Angriff auf die Ukraine und die vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen – war die russische Wirtschaft noch um 4,7 Prozent gewachsen.

Zentralbank: Teilmobilmachung bremste Wirtschaft

Im September verlor die russische Wirtschaft laut der Zentralbank indes aufgrund der Teilmobilmachung für den Krieg an Schwung. Die staatlichen Zahlungen an die Einberufenen dürften die negativen Folgen für die Konsumnachfrage aber abfedern, sagte der stellvertretende Notenbankchef Alexej Zabotkin heute vor Abgeordneten. Gehofft wird aber, dass der Sold dem Konsum Schwung verleiht.

Die russische Notenbank geht davon aus, dass die Schrumpfung der russischen Wirtschaft in der ersten Hälfte des nächsten Jahres ihren Tiefpunkt erreichen wird. Im laufenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen vier und sechs Prozent sinken. Die Teuerungsrate lag offiziellen Angaben nach zuletzt bei rund 13,5 Prozent.