IWF warnt vor zu lockerer Finanzpolitik

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt wegen der höchsten Inflation seit Jahrzehnten vor einer zu lockeren Finanzpolitik. Die Haushaltsdefizite müssten reduziert werden, um die Inflation nicht noch zusätzlich anzuheizen, hieß es in einer Analyse des IWF, die heute in Washington veröffentlicht wurde. Das würde ein starkes Signal senden, dass Regierungen und Notenbanken in die gleiche Richtung marschierten.

Mit Budgetdisziplin könne verhindert werden, dass die wegen der Inflation nötigen Zinserhöhungen noch kräftiger ausfielen. Für die Staaten würde das weniger stark steigende Kosten bedeuten, um die Schulden zu bedienen. Diese sind in den meisten Ländern in der Coronavirus-Pandemie sprunghaft gestiegen.

Für dieses Jahr prognostiziert der IWF einen globalen Schuldenstand der Staaten von 91 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Das sei immer noch ein erhöhtes Niveau, wenn auch unter dem Rekordwert von 2020. Im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie habe es einen Zuwachs um 7,5 Prozent gegeben, vor allem wegen gestiegener Ausgaben.

Anfällig seien vor allem Entwicklungsländer. Fast 60 Prozent der ärmsten Staaten hätten Probleme, ihre Schulden noch zu bedienen, oder seien kurz davor. Hier müsse es Schuldenerleichterungen durch die Gläubiger geben, so der IWF.