Pipeline-Leck: Polen warnt vor voreiligen Schlüssen

Nach der Entdeckung eines Lecks an der Ölpipeline „Druschba“ hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zu Vorsicht bei Spekulationen über die Ursache geraten. „Man darf nicht aus jeder Panne voreilige Schlüsse ziehen“, sagte Morawiecki gestern dem polnischen Radio.

Es sei noch nicht klar, ob es sich um einen Zufall oder um einen Sabotageakt handle. Die zuständigen Behörden seien dabei, alles genau zu untersuchen. „Viele Spuren deuten sofort auf den Kreml hin, aber wir wollen sehr verantwortungsbewusst sein und erst danach Vermutungen bestätigen.“

Zuvor hatte der polnische Pipeline-Betreiber Pern mitgeteilt, dass an der „Druschba“-Pipeline, durch die Öl aus Russland nach Europa fließt, ein Leck entdeckt worden sei. Das Loch befindet sich rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt. Betroffen ist die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland geliefert wird.

Die Feuerwehr pumpte bis in die Abendstunden große Mengen an Rohöl aus einer Senke in einem Maisfeld, wo das Öl aus der unterirdisch verlaufenden Pipeline ausgetreten war.