Nationalrat: Pflegeausbildung ab 2023/24 auch in Schulen

Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Nationalrat gestern die Pflegeausbildung auf neue Beine gestellt. Künftig werden Jugendliche nach der Pflichtschule in (fünfjährige) „Höhere Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung“ oder (dreijährige) Fachschulen gehen können. Im Endausbau sollen 8.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen.

Ab 2023/24 werden die neuen Pflegeschulen – zu denen es bereits Schulversuche gibt – regulär angeboten, kündigte ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek an. Das sei ein wichtiger und grundlegender Punkt der Pflegereform und werde die Personalknappheit im Pflegebereich wesentlich reduzieren.

Zwei Modelle

Die „Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung“ sind als fünfjährige berufsbildende höhere Schulen (BHS) konzipiert, die ähnlich wie beispielsweise HTL zur Matura führen. Absolventinnen und Absolventen erlangen die allgemeine Hochschulreife und zusätzlich einen Abschluss als Pflegefachassistenz bzw. alternativ als Sozialbetreuerin oder -betreuer.

An den dreijährigen Fachschulen für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung (berufsbildende mittlere Schulen) können die Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung (z. B. Pflegeassistenz) vorgezogen werden. Zu beiden Projekten laufen bereits Schulversuche.

Das beschlossene Schulpaket enthält auch einen stärkeren Einsatz von Englisch in Schulen: AHS und Mittelschulen wird die Möglichkeit eingeräumt, Englisch als Unterrichtssprache entweder in einzelnen oder auch in allen Gegenständen (außer Deutsch und andere Sprachen) einzusetzen.