Star der Karl-May-Verfilmungen: Ralf Wolter ist tot

Der deutsche Film- und Fernsehschauspieler Ralf Wolter ist tot. Der Star aus zahlreichen Karl-May-Verfilmungen verstarb im Alter von 95 Jahren, wie seine Ehefrau heute der dpa sagte. Weitere Angaben machte sie nicht. Aus der Öffentlichkeit hatte er sich schon vor Langem zurückgezogen.

An der Seite von „Winnetou“-Darsteller Pierre Brice feierte Wolter in den 1960er Jahren seine größten Erfolge, unter anderem in der Rolle des kauzigen Sam Hawkens, der in den Filmen für die humorige Seite zuständig war und für seinen Standardsatz „wenn ich mich nicht irre“ bekannt war.

Ralf Wolter im Film „WINNETOU UND DAS HALBBLUT APANATSCHI“, 1966
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Viele Zuschauer verbinden Wolter auch mit der Kinorolle einer zweiten Karl-May-Figur: der des Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah in Filmen wie „Durchs wilde Kurdistan“ und „Im Reiche des silbernen Löwen“.

Lange Zeit galt der Schauspieler als Idealbesetzung für liebenswerte Tollpatsche, und das in in unzähligen Komödien und Schlagerfilmen. Doch auch in den eine Zeit lang massenhaft produzierten deutschen Softsexfilmen wirkte er in Nebenrollen mit.

Auftritte in TV-Serien

Ab Mitte der 70er Jahre war er auch in vielen Rollen in deutschen TV-Serien zu sehen, zum Beispiel im „Tatort“, in „Der Alte“, „Ein Schloss am Wörthersee“ und „Küstenwache“. Vor rund 20 Jahren zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und spielte nur noch wenige Rollen. Seinen letzten Auftritt in einem Film hatte er 2012 in „Bis zum Horizont, dann links“.

Geboren wurde der Schauspieler, der seit vielen Jahrzehnten in der bayrischen Landeshauptstadt lebte, in Berlin. Sein Vater war Zirkusartist, die Mutter Musikerin. Nach dem Besuch einer Schauspielschule begann Wolter als Kabarettist. Theaterstationen waren Bühnen in Berlin und Potsdam, später München.