Lehrermangel: Länder wollen Erleichterungen für Quereinstieg

Die Bundesländer wollen den Quereinstieg für nicht voll ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen in die Volksschule bzw. den Kindergarten erleichtern. Außerdem verlangten sie die Aufhebung des derzeitigen „Deckels“ von 2,7 Prozent beim sonderpädagogischen Förderbedarf (spF), so der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die Vorarlberger Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) heute bei einer Pressekonferenz.

Volksschulbereich im Fokus

Der Lehrkräftemangel an Schulen und Kindergärten sei das Hauptthema der dreitägigen Landesbildungsreferentenkonferenz in Wien gewesen, so Wiederkehr. In einem Zehnpunktepaket wird ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek aufgefordert, vor allem im Volksschulbereich tätig zu werden.

„Uns fehlen Elementarpädagoginnen. Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze und mehr Möglichkeiten für verwandte Berufe, in die Kinderbetreuung einsteigen zu können“, so Schöbi-Fink.

So sollten etwa auch Personen, die zwar nicht ausgebildete Elementarpädagogikkräfte sind, aber aus verwandten Berufen kommen, Gruppen leiten dürfen. Gleiches soll auch für Hortpädagogen gelten, so Kaiser. Auch die Absolvierung von „artverwandten“ Studien etwa im Bereich Sozialpädagogik oder Pädagogik sollen den Einstieg in den Beruf ermöglichen.

Mehr Geld für Förderbedarf

Schon länger ein Dorn im Auge ist den Ländern die Deckelung des spF: Im Finanzausgleich ist seit 1992 festgelegt, dass es für maximal 2,7 Prozent der Pflichtschüler, die wegen körperlicher oder psychischer Einschränkung spezielle Unterstützung im Unterricht benötigen, vom Bund zusätzliche Ressourcen gibt.

In der Realität hätten aber mittlerweile mindestens vier Prozent der Schüler einen solchen Förderbedarf, so Wiederkehr. Zusätzliches Personal müssen die Länder also derzeit selbst bezahlen. „Dieser Deckel muss weg.“

„Froh“ zeigte sich Schöbi-Fink, dass Polaschek eine Verkürzung des Bachelorstudiums für Volksschullehrer von vier auf drei Jahre prüfen will.