Russland droht mit Aus für Getreideabkommen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der Explosion auf der Krim-Brücke mit einem Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine gedroht.

Verweis auf Seeweg aus Odessa

Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei, sagte Putin heute auf einer Pressekonferenz beim Gipfel in Astana.

„Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schließen wir sie.“ Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür, räumte er ein.

Am Vortag hatte schon Putins Berater Juri Uschakow die Verlängerung des Abkommens infrage gestellt, weil Versprechungen gegenüber Russland, Sanktionen im Bereich des Lebens- und Düngemittelexports abzuschwächen, nicht eingehalten worden seien. So lägen unter anderem noch 300.000 Tonnen russischer Düngemittel in europäischen Häfen fest.

Drei Seehäfen geöffnet

Aufgrund des russischen Angriffskrieges war in der Ukraine monatelang die Abfuhr von Getreide in den Häfen blockiert. Seit Juli sind drei ukrainische Seehäfen wieder für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet, um die Lage auf den Weltmärkten zu entspannen. Die Schiffe werden durch einen Korridor im Schwarzen Meer geleitet. Vermittler des Abkommens ist die Türkei.