Asyl: Bundesbetreuungsagentur stellt Zelte auf

Die steigenden Asylwerberzahlen sorgen für Probleme bei der Unterbringung, weswegen laut der Bundesbetreuungsagentur (BBU) nun Zelte aufgestellt werden müssen. Der Aufbau beginnt dieses Wochenende in Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich. Als Standorte würden Grundstücke des Bundes herangezogen. Die BBU appellierte einmal mehr an die Länder, Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen werden keine Zelte aufgestellt, denn dieses sei bereits ausgelastet. Im Erstaufnahmezentrum Thalham werden dagegen Zelte aufgestellt, mögliche weitere Standorte sind Landespolizeidirektionen, die entsprechende Flächen haben.

Frauen, Kinder und Familien in festen Unterkünften

In den Zelten werden laut BBU allein reisende junge Männer, die keine Bleibewahrscheinlichkeit haben, untergebracht. Frauen, Kinder und Familien kommen in feste Unterkünfte. Am Donnerstag fand eine Landesflüchtlingsreferentenkonferenz mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) statt, bei der es in erste Linie um die Unterbringung von Asylwerbern ging. Klares Ziel sei es, Obdachlosigkeit zu verhindern, so der Innenminister.

„Politisches Totalversagen“

Aus Kärnten kam eine erzürnte Reaktion. Stadt und Land hätten „zum wiederholten Male keinerlei Information im Vorfeld bekommen“ – und das trotz der Konferenz kürzlich. Karner habe Kärntens Vertrauen endgültig verspielt, zeigte sich die zuständige Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) in einer Aussendung empört.

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In Vorarlberg werde es keine Zelte geben, so der zuständige ÖVP-Landesrat Christian Gantner. Man prüfe Alternativen, etwa Container.

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Caritas und Diakonie haben mit Entsetzen auf die Ankündigung reagiert. Das sei „ein politisches Totalversagen“, kritisierte etwa Diakonie-Asylexperte Christoph Riedl.

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