Burkina Faso: Putschistenführer nun Übergangspräsident

In Burkina Faso ist gestern der Anführer des Putsches von Ende September zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Der 34-jährige Hauptmann Ibrahim Traore sei einstimmig vom nationalen Forum zum Übergangspräsidenten bestimmt worden, bestätigten zwei Mitglieder der Militärjunta der Nachrichtenagentur AFP. Das Forum legte zudem fest, dass Traores Mandat mit dem Amtsantritt eines neues Präsidenten endet, der bei einer für 2024 geplanten Wahl ermittelt werden soll.

Vor zwei Wochen hatte eine Gruppe von Militärs unter der Führung Traores die Absetzung Paul-Henri Sandaogo Damibas verkündet, der selbst durch einen Putsch Anfang des Jahres an die Macht gekommen war. Als Begründung für den Putsch nannten die Rebellen „die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage“ im Land. Zwei Tage später willigte Damiba nach einer Vermittlung durch Religionsvertreter in seinen Rückzug ein.

An dem Forum in der Hauptstadt Ouagadougou nahmen etwa 300 Delegierte politischer Parteien, sozialer und religiöser Gruppen, der Sicherheitskräfte, der Gewerkschaften sowie durch Angriffe dschihadistischer Gruppen Vertriebener teil. Dem Beschluss zufolge darf Traore nicht bei den Präsidentschafts-, Parlaments- oder Regionalwahlen kandidieren, die zur Beendigung der Übergangszeit angesetzt werden.